Eigenwasserversorgung vor der Entscheidung

Eigenwasserversorgung vor der Entscheidung

Im April 2021 wurde ein weiteres Gutachten zur Eigenwasserversorgung in Auftrag gegeben – beantragt von den Grünen/Unabhängigen, nachdem Zweifel aufkamen, ob die Entscheidung von 2018 richtig gewesen sei. Vergangenen Montag wurde dem Gemeinderat nun dieses neue Gutachten vorgestellt. Hier unsere Stellungnahme in der Sitzung:

Zunächst möchten wir betonen, dass wir auch im Nachhinein die Beauftragung des zweiten Gutachtens für richtig erachten. Es ist wichtig, dass man Entscheidungen aufgrund sich veränderten Gegebenheiten überdenkt.

Nach dem ersten Gutachten von RBSwave in 2017 und dem GR-Beschluss in 2018 die Eigenwasserversorgung stillzulegen, gab es zwischenzeitlich – nicht nur klimapolitische – Gesichtspunkte, die es neu zu beleuchten galt. Gleichwohl hat man dieses Jahr von den zuvor fast panikartig verbreiteten Wassermangelnachrichten in Deutschland fast nichts mehr gehört! Letztlich kommt das renommierte Büro BIESKE UND PARTNER zum gleichen Schluss wie RBSwave vor 4 Jahren.

Wir meinen daher:

Die Eigenwasserversorgung in der bestehenden Form sollte stillgelegt bleiben und der Rückbau der Brunnen weiterbetrieben werden mit Ausnahme des Antoniusbrunnens. Diesen für mögliches Bauhofwasser und Notbrunnen erhalten, ggf. nach sinnvoller Ertüchtigung. Damit die Fläche freimachen für eine Weiterentwicklung, wie immer die auch aussehen mag.

Es ist sehr schade, dass man an ganz anderer Stelle in Wernau keine aussichtsreichen Wasservorkommen durch Tiefenbohrung erwarten kann.

Sollte man grundsätzlich unbedingt eine Eigenwassernutzung haben wollen, so käme diese für uns nur mit neuen Brunnen infrage und das auf der Seite des Baggersees bzw. Freibades, wie im Gutachten dargestellt.

Aufgrund der äußeren Bedingungen, wie fehlendes Wasserschutzgebiet, Störanfälligkeiten, Schwankungen in der Ergiebigkeit bis zur Gefahr des schnellen Trockenfalls bei wenig Niederschlag, Schwierigkeiten bei der Wasseraufbereitung usw. scheint der Sinn aber sehr fraglich.

Die Verwaltung äußerte sich noch zu den Kosten:

Der vorsichtigen Berechnung nach würden wir für den m³ Eigenwasser dann 73 ct bezahlen, andererseits beim Wasserversorger für den Minderbezug nur 37 ct einsparen. Das heißt, das Eigenwasser käme uns fast doppelt so teuer. Der Wasserzins müsste in Wernau vermutlich um 20 ct angehoben werden.

Wirtschaftlich lässt sich das Projekt zurzeit also ebenfalls nicht darstellen. Das macht für uns nicht wirklich viel Sinn. Im Januar soll endgültig entschieden werden.

Der gesamten Bevölkerung wünschen wir ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, vor allem gesundes Neues Jahr.

Ihre Gemeinderäte der Freien Wähler Wernau

Dr. Jürgen Haas, Alfred Freistädter, Martin Baumann, Rainer Münch und Pepe Necraj

 


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